Das Post-Covid-Syndrom (oder Long-Covid) wurde bereits in die Internationale Klassifikation der Krankheiten ICD-10 aufgenommen. Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus den USA und Mexiko hat große Studien überprüft, die die Auswirkungen des Coronavirus beschrieben und 55 Symptome gefunden, mit denen Millionen von Menschen Monate nach der Krankheit zu kämpfen haben.
Die Überprüfung umfasst 15 Studien aus verschiedenen Ländern, an denen etwa 44.800 Patienten im Alter von 17 bis 87 Jahren mit leichtem, mittelschwerem und schwerem COVID-19 teilnahmen. Der Beobachtungszeitraum reichte von zwei Wochen bis zu 100 Tagen.
Die Analyse zeigte, dass sich mindestens 80 % der Menschen mit einer bestätigten Coronavirus-Anamnese nicht vollständig erholt fühlen und bei einigen die Symptome nicht nur anhielten, sondern sich Monate später sogar verstärkten. Am häufigsten klagen Patienten mit Long-Covid über starke Müdigkeit (58%), chronische Kopfschmerzen (44%), Konzentrationsstörungen und Gedächtnisstörungen (25%). Ein Viertel der Genesenen, vor allem Frauen, berichtet von Haarausfall.
Röntgen- und CT-Untersuchungen sowie ein Anstieg der D-Dimer-Konzentration im Blut wurden bei 34 % der Genesenen festgestellt, was auf ein hohes Risiko für Blutgerinnsel (20 % der Patienten) hinweist. Die Überprüfung berichtete auch über Auswirkungen wie Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit, Nachtschweiß, Husten, Schlafapnoe, Depressionen, Angstzustände und Zwangshandlungen.
„Die Behandlung von COVID-19 sollte sich nicht auf einen negativen PCR-Test, das Vorhandensein von Antikörpern und die Entlassung aus dem Krankenhaus beschränken“, sagten die Autoren der Überprüfung.
Zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation den Kampf gegen Long-Covid als einen der Schwerpunktbereiche ihrer Arbeit angekündigt. Die Organisation plant, eine Reihe von Konsultationen mit Spezialisten durchzuführen, um den Zustand vollständig zu beschreiben und Maßnahmen zur Rehabilitation solcher Patienten zu entwickeln.
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